Autor: Josef Kreuzer, Michael Burger | Rezepte: Ingeborg Burger-Günter
Vogelmiere – Stellaria media
Viele kennen diese unscheinbare Pflanze als Futter für Ihre Hühner oder Vögel, die Sie zu Hause haben. Kennt man sie einmal, kann man sie fast überall finden. Sie bilden oft kleinere Rasenteppiche. Sie ist eine einjährige Pflanze, kann aber mit ihren Samen sich das ganze Jahr hindurch vermehren. Sie wird zwar als Unkraut bezeichnet, obwohl sie ein idealer Bodendecker ist. Sie liebt feuchte nahrungsreiche Böden und kommt bis hoch im Gebirge vor.
Wie Ernten?
Die Vogelmiere kann das ganze Jahr geerntet werden und war früher in Notzeiten ein gesuchtes Kraut. Es können alle oberirdischen Teile verwendet werden.
Inhaltsstoffe
Die Vogelmiere enthält neben den Vitamin A, B und C, viele Mineralien wie Kieselsäure, Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium und Selen noch viel Aucubin, Carotinoide, Cumarine, Flavonoide, Saponine und Gamma-Linolensäure.
Verwendung in der Küche
Nicht nur Ihre Vögel lieben die Vogelmiere. Sie überzeugt auch in der Küche mit ihrem leicht mais-/erbsenartigen Geschmack. Sie gehört zu jedem Rohkostsalat, in Pestos und macht sich gut in Suppen. Probieren Sie es vielleicht auch einmal in Brotaufstrichen.
Cremige Sommersuppe, Vogelmieren mit dem maisartigen Geschmack ergänzen diese.
Vogelmiere immer zu Hand
Wir haben diesen Küchenhack bei Bekannten in den USA gesehen. Sie ernten die Vogelmieren und pressen diese mit einer guten Saftpresse (z.B. Angel oder VitaLeo 1200) entsaften. den frischen Saft sofort in Eiswürfelbecher giessen und einfrieren. So haben Sie diese Superpflanze in Saftform einfach und immer zur Hand, wenn Sie diese brauchen. Sei es in einem Smoothie oder zur Aufwertung eines Gerstengras-Drinks.
Pfarrer Kneipp empfahl die Vogelmiere bei Lungenleiden, Husten oder Hämorrhoiden.
Auch für Hildegard von Bingen war sie sehr wichtig.
Die Vogelmiere gilt als:
auswurffördernd (Husten / Erkältungen)
zusammenziehend
entzündungshemmend
harntreibend
leicht antibakteriell
leicht antimykotisch Vogelmiere ernten, schneiden und noch mitkochen.
wundheilungsfördernd
schmerzlindernd
Die Vogelmiere kann auch bei Beschwerden der Augen (grauer Star) helfen, den Cholesterinspiegel senken, die Verdauung anregen und sich positiv bei unreiner Haut auswirken. Sie unterstützt den ganzen Bewegungsapparat und gilt als ein wichtiges Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit. Versuchen Sie, Vogelmiere auch bei Juckreiz, Verbrennungen, Wunden und entzündenden Augen äusserlich aufzutragen.
Teezubereitung
Sowohl innerlich als auch äusserlich können Sie einen Teelöffel des getrockneten Krautes mit heissem Wasser übergiessen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Bei Husten sollten Sie die doppelte Menge Kraut verwenden. Bei Grippe sollte man noch Schlüsselblume und Spitzwegerich hinzugeben. Der Tee soll auch gut bei einer Salmonellenvergiftung helfen.
Für Umschläge wird das leicht gequetschte Kraut direkt auf die betroffenen Hautpartien gelegt. Abgekocht gibt es auch einen belebenden Badezusatz.
Nebenwirkungen
Es sind keine Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen bekannt, sollte aber bei stillenden Frauen nicht verwendet werden, da die Vogelmiere milchsekretionshemmend wirkt.
Verwendung im Garten
Die Vogelmiere findet man normalerweise in ausreichenden Mengen in der Natur. Wer trotzdem anbauen will, hat mit ihr ein einfach zu pflegendes Kraut. Meistens wird sie ab Mitte März ausgesät, kann aber das ganze Jahr gepflanzt werden. Sie liebt gut gedüngte, nasse, schattige Böden. Die Pflanze hat kein Problem mit Frost, wird aber nur ein Jahr alt. Beachten Sie, dass die Pflanze das ganze Jahr Samen erzeugt und dann überall anfängt zu wachsen.
Quellen
Apotheker M. Palow: Das grosse Buch der Heilpflanzen