Loewenzahn_Wildkraeuter_1090x432.jpg

Löwenzahn – wild, stark, gesund

Autor: Josef Kreuzer, Michael Burger | Rezepte: Ingeborg Burger-Günter

Löwenzahn – Taraxacum officinale

Wer kennt ihn nicht den Löwenzahn, wer hat nicht schon die Samen der „Pusteblume“ weggeblasen, sogar auf der 50-Franken-Note der 9. Serie kann man ihn abgebildet finden. Er ist eine sehr robuste Pflanze, die man praktisch überall finden kann, ob in Gärten, Wiesen, Feldern – sogar zwischen Pflastersteinen oder in Mauerritzen. Die einen lieben ihn, für andere ist er nur ein Unkraut, das wegen seiner bis zu 30 cm langen Pfahlwurzeln nur schwer auszurotten ist.

Wie Ernten?

Verwenden kann man praktisch alles, auch die Wurzeln. Manche schätzen besonders die Knospen (Kapern) bevor sie aufbrechen, andere die Blüten zur Herstellung des sogenannten Löwenzahnhonigs, andere die Blätter im Salat oder getrocknet als Tee. Die beste Erntezeit ist vom zeitigen Frühling bis in den Mai. Auch im Herbst können die jungen Blätter nochmals geerntet werden. In der Sommerhitze lassen Geschmack und Qualität nach. Wir frieren ihn deshalb im Frühling, wenn er reichlich zu ernten ist, oft ein. Die Verwechslungsgefahr ist relativ gering.

Inhaltsstoffe

Der Löwenzahn ist besonders reich an Mineralien (vor allem an Kalium und Spurenelementen wie Phosphor), Vitaminen (vor allem A, alle B ausser B12, C und K), vielen Bitterstoffen, Carotin, Flavonoide, Sterole, Triterpne und Inulin (im Herbst bis zu 40%). Er enthält aber kaum ätherische Öle.

Verwendung in der KücheFruehlingssalat_Tricolore_original.jpg

Vielleicht kennt jemand noch den Zichorie-Kaffee. Ähnlich kann man einen Kaffee aus den Wurzeln des Löwenzahn machen. Heute ist leider der Löwenzahn oft komplett aus der Küche verschwunden, obwohl seine Blätter wunderbar in einen Karotten- oder grünen Salat passen, die gelben Blumenköpfe schmücken jeden Salat. Löwenzahn kann auch als Tee, Saft, Pesto, als Beigabe in einen grünen Super-Smoothie oder als Marmelade zubereitet werden.

Versuchen Sie einmal eine Marmelade oder Gelee in Verbindung mit etwas Birkenzucker und einem Geliermittel herzustellen. Haben Sie schon einmal Löwenzahnblätter zum Einrollen verwendet? Besonders lecker sind die Blätter in Verbindung mit Walnüssen, Pinienkernen oder Haselnüssen, wenn diese kurz vorher angebraten wurden. Mit einem geschmackvollen Balsamico und in Verbindung mit weiteren aromatischen Kräutern wie Basilikum, Zitronenmelisse oder Thymian lassen sich interessante Geschmacksvarianten erzielen.

Ein Löwenzahnsirup erfrischt im Sommer als Getränk wunderbar.

Rezepte und Tipps mit Löwenzahn

Besondere, feine Löwenzahn-Rezepte


Synergien

Folgende Produkte von Vitapower können Sie mit wildem Löwenzahn kombinieren: Baumnusskerne, frisches Bio Leinöl, Rapsöl, Mandel- oder Cashewpurée, Steinsalz (alles passend für die Salatsauce) und Birkenzucker für Löwenzahn-Marmelade.

Verwendung in der Naturheilkunde

Der Löwenzahn war bereits schon in der Antike ein wohl bekanntes und oft verwendetes Heilkraut. Die Pflanze hat folgende Heilwirkung:

  • appetitanregend, verdauungsfördernd
  • Stoffwechselanregend
  • Blutzuckersenkend
  • entwässernd
  • harntreibend
  • krampflösend
  • Förderung des Gallenflusses (choleretisch)
  • magensaftanregend
  • entzündungshemmend


Teezubereitung

Meistens wird er dazu als Tee angewendet. Dazu verwenden Sie 2 Teelöffel getrocknetes Kraut, samt der Wurzel, dann mit heissem Wasser übergiessen und maximal 10 Minuten ziehen lassen. Pro Tag max. 2 Tassen davon trinken. Fügen Sie eventuell Schafgarbe oder Tausendgüldenkraut dazu. Alternativ ist die Einnahme von 2x täglich ein Teelöffel Löwenzahnsaft.

Löwenzahnblätter wirken auch im Salat, in einer Pesto oder einem Smoothie – nur nicht so stark wie z.B. der Frischsaft oder der konzentrierte Tee aus Blättern und der Wurzel.

Kleines Erlebnis

Wir (Familie Burger) mögen frischen Löwenzahnsalat extrem gut. Ingeborg bereitet ihn meist mit geraffelten Karotten oder Kohlrabi an einer pfiffigen Sauce zu. Wir müssen den kostbaren Salat sehr gerecht verteilen, dass niemand übervorteilt wird.

Nebenwirkungen

Leider kommt es bei einigen Personen zu allergischen Reaktionen auf den Saft, deshalb vielleicht den milchigen weissen Saft meiden (nicht den Stiel essen, nur die Blätter). Da Löwenzahn entwässernd wirkt, sollte er nicht gleichzeitig mit Diuretika gegessen werden. Sind Sie auch vorsichtig, wenn Sie einen sehr tiefen Blutdruck haben.

Verwendung im Garten

Der Anbau ist nicht sonderlich schwierig. Die besten Monate für die Aussaat sind März bis Mai oder auch im Spätsommer. Da er ein Lichtkeimer ist, sollten Sie die Samen nicht zu tief in die Erde stecken. Wenn Sie ihn auf einem Balkon anpflanzen, sollten Sie auf tiefe Töpfe achten, da er tief wurzelt. Besonders liebt er überdüngte Böden und kann dem Boden besonders gut Gülle entziehen. Der Löwenzahn ist eine Zeigerpflanze, die auf überdüngte, nasse Böden hinweist.

Aber denken Sie daran: Wenn die „Fallschirme“ fliegen haben Sie bald überall Löwenzahn, was man aber auch nicht unbedingt will.

Der Löwenzahn ist winterhart und kann sich immer wieder aus seiner Pfahlwurzel regenerieren.

 

 

Quellen

  • Apotheker M. Palow: Das grosse Buch der Heilpflanzen
  • Apothekerin Sabine Ritter: Nebenwirkungen natürlich behandeln
  • Lesley Braun: Herbs & Natural Supplements, Churchill Livingstone Verlag
  • Dumonts Kleines Kräuterlexikon
  • Lohmeyer: Heilpflanzen & Kräuter

 

Anmelden