Kokosöl; wertvolle Ergänzung zu anderen Ölen 23. August 2018

Kontroverse um Kokosöl. Wir bringen Fakten.

.

Kokosöl ist nach wie vor sehr zu empfehlen, natürlich in Kombinationen mit anderen Fetten. Weshalb?

Michael Burger, im August 2018

Immer wiedermal kommen Naturprodukte unter die Räder – weshalb können wir nicht ganz nachvoll ziehen. Wir haben uns intensiv mit den neuerlichen Kritikpunkten am Kokosöl auseinander gesetzt. Hier könnt Ihr unsere Antwort lesen und Euch selber ein Urteil bilden!

Abwechslung ist sehr wichtig. Es macht keinen Sinn, täglich ausschliesslich Kokosöl in grösseren Mengen zu verwenden. Kaltgepresstes Olivenöl ist ein wunderbares Öl für die kalte und warme Küche. Kaltgepresstes Leinöl, Baumnussöl oder eine alte Sorte Sonnenblumenöl sind sehr wertvolle Speiseöle für die kalte Küche. In der Vielfalt und Abwechslung liegt die Kunst. Zudem ist es ökologisch sinnvoll regional gewonnen Öle zu verwenden, neben Olivenöl und Kokosöl. 

Der US-Ernährungsexperte Bruce Fife, der viel über Kokosöl publiziert und geschrieben hat, bedient sich gerne einer populistischen Ausdrucksweise inklusive Heilversprechen. Dies ist nach europäischer und schweizerischer Rechtsauffassung nicht erlaubt. Deshalb wird er oft als schlechtes Beispiel von Kritikern aufgeführt. Für uns unbestritten ist es, dass er sich kaum wie ein anderer intensiv mit Kokosöl auch wissenschaftlich auseinander gesetzt hat.

Mehr über Bruce Fifes Arbeit als Ernährungsforscher erfahren Sie hier.

Kaltgepresstes Kokosöl wird leider noch immer mit gehärtetem Kokosfett verwechselt

Konvenionelles Kokosfett (wird oft als Fett in Grossküchen zu tun, hat nichts mit kaltgepresstem Kokosöl zu tun) wird aus Kopra hergestellt. Dieses wird meist desodoriert, hat also keinen Geruch mehr nach Kokosöl und ist oft gehärtet. Vom Gesundheitswert her besser meiden.

Unser biologisches Kokosöl virgine aus Kaltpressung wird aus zerkleinertem Bio-Kokosfleisch der frischen Kokosnüssen hergestellt. Gutes Kokosöl hat einen fruchtig intensiven Geruch nach Kokos und ist im festen Zustand milchig weiss. Kaltgepresstes Kokosöl hat durchaus grosse Vorzüge und seine Berechtigung in der Vitalküche.

Studien zu Kokosöl

Es gibt einige Studien welche die gesundheitlichen Vorteile von Kokosöl durchaus untermauern, aber uns ist keine Studie mit Kokosöl bekannt, welche das Gegenteil beweist. Zudem machen viele Menschen weltweit gute Erfahrungen mit Kokosöl, so z.B. die Ärztin Mary Newport, die wir persönlich kennen.

Externe Links

Neue spannende Studien über Kokosöl

Neue Studien mit Kokosöl finden Sie am Ende dieses kurzen, sehr lesenswerten Artikels. Am Schluss werden die Studien detailliert aufgeführt. Sie finden darin weitere Gründe, weshalb Kokosöl nach wie vor empfehlenswert ist!

> Interessanter Artikel von Dr. Feil, Biologe und Sportwissenschaftler.

Nicht alle gesättigten Fettsäuren wirken gleich auf den menschlichen Körper

Gesättigte Fettsäuren sind nicht gesättigte Fettsäuren. Da vermissen wir in den kritischen Veröffentlichungen ganz klar die fundierte und gründliche Unterscheidung zwischen z.B. langkettigen gesättigten Fettsäuren (u.a. der entzündungsfördernden Arachidonsäure) und kurz- und mittelkettigen gesättigten Fettsäuren, wie sie im Kokosöl, in der Muttermilch oder in der Butter zu finden sind. 
Eines ist sicher: Je länger die Molekülketten der Fettsäuren sind, desto aufwändiger und komplizierter zum Verdauen sind sie. Das heisst konkret: hochwertiges kaltgepresstes Kokosöl ist auf jeden Fall leichtverdaulich und unproblematischer als andere Fettsäuren, denn es hat von allen Fetten die kürzesten Molekülketten. 

Kokosöl:  Millionenfach bewährt

Kritikpunkt: Kokosöl besteht mehrheitlich aus gesättigten Fettsäuren. Diese sollten sollen angeblich ungesund sein.

Kokosöl wird kritisiert, weil es zu über 90% aus gesättigten Fettsäuren besteht. Wenn die Kokosfettsäuren so ungesund sind wie dargestellt, dann müssten rund 400 Millionen Menschen in den Tropen (Indien, Philippinen, Sri Lanka und viele andere Länder) mit gesundheitlichen Beschwerden aufgrund des Verzehrs von Kokosöl leben. Gerade in Bezug auf kognitive Altersbeschwerden könnte das ländliche Indien für die westliche Welt ein Vorbild sein.

Im ländlichen Indien essen die Menschen täglich Gerichte mit Kokosöl und Kurkuma. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Indien beträgt trotz der vielerorts einfachen sanitären Bedingungen, weniger guter medizinischer Versorgung und einer zehnfach erhöhten Kindersterblichkeit, gegenüber der Schweiz, 69 Jahre.

Zitat

Wer jedoch die Fachliteratur verfolgt, wird festgestellt haben, dass die gesättigten Fettsäuren derzeit rehabilitiert werden, denn es konnte nie nachgewiesen werden, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen tatsächlich erhöhen. Im Übrigen benötigt der Körper alle Arten von Fettsäuren, gesättigte wie ungesättigte, denn sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Ulrike Gonder, Ernährungswissenschaftlerin

  • Malhotra, A: Saturated fat ist not the major culprit. Brit Medical J 2013;347:f6340 doi: 10.1136/bmj.f6340
  • Ravnskov, U et al.: The questionable benefits of exchanging saturated fat with polyunsaturated fat. Mayo Clinic Proceedings 2014;89:451-453
  • Siri-Tarino, PW et al.: Meta-analysis of prospective cohort studies evaluating the association of saturated fat with cardiovascular disease. Am J Clin Nutr 2010;91:535-546
  • Skeaff, CM, Miller, J: Dietary fat and coronary heart disease: summary of evidence from prospective cohort and randomised controlled trials. Ann Nutr Metab 2009;55:173-201

Kokosöl und Muttermilch sind sich in vielem sehr ähnlich

Vielleicht hilft das, wenn man sich vor Augen führt, dass in der Muttermilch 42% der Fette in gesättigter Form vorliegen. Muttermilch liefert 2,9 bis 4,2 g Fett pro 100 ml. Davon sind 42% gesättigte Fette wie z.B. Laurinsäure (Kokosöl besteht aus über 50% aus Laurinsäure) und die restlichen 57% sind ungesättigte Fette (Omega-3, -6 und -9). Auch Butter liefert 10% und Sahne 4% dieser für das Gehirn und andere Körperzellen wichtigen Fettsäuren. Kokosöl liefert von allen Speisefetten am meisten dieser Kurz- und mittelkettigen gesättigten Fettsäuren.

Was gibt es besseres als Muttermilch für die Säuglinge? Kokosöl ist in Bezug der Fettsäure-Zusammensetzung der gesättigten Fette der Muttermilch sehr ähnlich. Gerade die Laurinsäure und andere kurz- und mittelkettigen Fettsäuren sind für die Gehirnentwicklung und Energiegewinnung der Hirnzellen für Babies und Kleinkinder sehr wichtig. Viele Menschen nehmen deshalb im Erwachsenenalter das Kokosöl und machen damit sehr gute Erfahrungen. LINK

Erkenntnisse aus dem Goms*

Einen Hinweis darauf, dass gesättigte Fettsäuren gesundheitlich wertvoll sein können liefert Dr. Ralph Bircher im Buch Geheimarchiv der Ernährungslehre (Edition Bircher-Benner, Braunwald) im Kapitel «Goms*».

Der Anteil tierischer Lebensmittel war im Goms (Oberwallis) noch vor 100 Jahren sehr hoch. Der Basler Zahnforscher Adolf Roos hielt sich vor rund 100 Jahren längere Zeit im Goms auf und schätzte den Anteil tierischer Lebensmittel in der Gomser Ernährung auf 33-40% ein. Der grösste Teil davon entfiel auf Rohmilchprodukte (Rohmilch, Rohrahm und roher Bergkäse). Die Gomser assen zum Frühstück einen Hafer-Gersten-Brei und tranken dazu viel frische Milch. Mittags eine Suppe mit Hafergrüze ergänzt Erbsen- oder Bohnenmehl und Käseeinlage. Abends Milch, Käse und das berühmte Walliser Roggen-Sauerteig-Brot. Gemüse gab es wegen der Höhenlage eher selten. Fleisch kam 2-3x / Woche in geringer Menge auf den Tisch. Das Hauptmerkmal ihrer Ernährung in diesem kargen Hochtal der Alpen war die Knappheit aller Lebensmittel. 

Dr. Roos untersuchte 4000 Bergbauern und durchforschte mit Hilfe von Fragebögen die damaligen und früheren Ernährungsgewohnheiten.

Wenn die reichlich verzehrten gesättigten Fettsäuren so ungesund wie von behauptet wären, dann müssten die Gomser* ein schwächliches, kränkliches Volk gewesen sein. Aber das Gegenteil war der Fall, die Gomser strotzten nur so von Gesundheit und Leistungsfähigkeit:

«Man muss wissen, welchen Ruf die strotzende Lebenskarft der Gomser gehabt haben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galten sie als die besten Soldaten in der Schweizer Miliz. Wo sie hinkamen, schätzte man sie als rührige Arbeiter, als aufgeweckte, saubere Menschen mit guter Ordnung in Haus und Stall, mit Mutterwitz und hoher Intelligenz. Ein Mann ein Wort. Fast keine Armen. Eine «gsündi Razze», gross, schlank und fast nie korpulent. Berühmt waren vor allem die leuchtenden, kräftigen, gesunden «Gomser Zähne». Roos fand noch um 1930 Vertreter dieses kräftigen Menschenschlages: Bauern, die mit 90 Jahren steinhartes Brot kauen konnten und 32 intakte Zähne hatten, Männer und Frauen mit enormen Körperkräften (Frauen, die 90kg schwere Lasten 4 Stunden weit trugen). Die Antworten dieser Alten zeugten von kluger, scharfer Beobachtung und stimmten allenthalben vorzüglich miteinander überein. Es ging daraus hervor, dass die Lungenentzündung fast die einzige Krankheit gewesen war, die man gefürchtet hatte.»

*Das Goms im Oberwallis war noch vor 100 Jahren ein abgelegenes, karges Alpenhochtal.

Weshalb so einseitig gegen Kokosöl?

Wir wissen nicht, weshalb immer wieder Kokosöl an den Pranger gestellt wird. 

Mehrere Studien und Metaanalysen konnten inzwischen beweisen, dass gesättigte Fettsäuren kein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten darstellen. Man behauptet das seit den 50er und 60er Jahren, beweisen konnte man es nie wissenschaftlich.

Fachartikel von Dr. Feil "Kokosöl ist kein Gift!"

Behauptung: Kokosöl sei unökologisch – was oft verschwiegen wird ...

Dazu fand ich bei Biopress eine bedenkenswerte und einleuchtende Passage:

Wie in vielen anderen Fällen bei Lebensmittel-Importen aus fernen Ländern wird hier verschwiegen, dass die Containerschiffe vollbeladen mit deutschen Exportgütern, die den Sozialstaat erst möglich machen und die Rente sichern, täglich in alle Welt ausschwärmen und dann nicht mit leeren Containern zurück fahren sollten! Vollbeladen mit leeren Containern würde die Schiffe gefährdet. Es müssten große Wassermengen in die Kiele gepumt werden um die Stabilität wieder herzustellen. Schiffe sind eben nicht für Leerräume gebaut.

Zum Öko-Thema Waldrodung sei darauf hingewiesen, dass die Bio-Kokospalmen nicht auf zuvor gerodeten Plantagen sondern in dort üblicher Permakultur angebaut werden. Es wird auf Agrarchemie verzichtet und Pestizide sind nicht notwendig um unnatürliche Wachstumsbedingungen auszugleichen wie das auf den heimischen Ackerflächen zu weit über 90 Prozent der Fall ist. Ökologie importieren kann also durchaus positiv sein für unser Ökogleichgewicht.

Quelle

Wie immer: Prüfet alles, das Gute behaltet. Das gilt für alle Aussagen, auch die aus meiner Feder.

Wir stellen aus obigen Gründen und unseren guten Erfahrungen die Aussage in den Raum, dass Kokosöl in Massen genossen im Rahmen einer gesunden Ernährung seinen besonderen Platz hat, insbesondere als Brainfood.

Kokosöl und Säure-Basen-Haushalt

Wer reichlich Kokosöl zu sich nimmt, sollte auf einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt achten. Kokosöl wirkt säurebildend wie auch andere Fette.

Anmelden