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Rauke und Rucola geniessen

Autoren: Josef Kreuzer, Michael Burger Rezepte: Ingeborg Burger-Günter

Rauke-Arten 

Es gibt viele Raukenarten, z.B. den Rucola Salat, die Senfrauke oder die wilde Rauke, die dem Rucola ähnlich sieht und gelb blüht, nur deutlich grösser wird. Von den Rauken ist die weissblühende Knoblauchrauke (Alliaria petiolata) am gesündesten und wird deshalb hier näher beschrieben. Ihr Name bezieht sich darauf, dass beim Zerreiben der Blätter ein intensiver Knoblauchduft entsteht. Sie kommt in ganz Europa vor und ist eine gute Alternative zum Bärlauch. 

Die 2-jährige Knoblauchrauke wächst an schattigen Plätzen, am Waldrand, in Hecken oder in Laubwäldern in fast ganz Europa. Sie liebt stickstoffreiche Lehmböden und ist ein Hinweis auf stickstoffreiche Böden. Die Knoblauchrauke das älteste bekannte einheimische Gewürz. Sie ist für viele Schmetterlingsarten ein idealer Nektarlieferant. Sie wächst bei uns in Thörigen rund ums Haus.

 

Rucola

Knoblauchrauke

Ölauszug aus Rauke

Wie Ernten?

Gesammelt wird die ganze Pflanze. Am besten sammelt man die frisch blühende Pflanze zwischen April und August.

Inhaltsstoffe

Die Knoblauchrauke enthält vor allem Senfölglykoside und die Vitamine A und C.
Die Raukenblätter kann man nicht ohne Verluste trocknen. Deshalb am besten das frisch geerntete Kraut verwenden oder dann tiefgefrieren.

Verwendung von Knoblauchrauke und Rucola

Der knoblauchartige, bis leicht pfeffrige Geschmack der Knoblauchrauke ist in der Küche beliebt und auf deren ätherische Öle und das Glukosid Sinigrin zurückzuführen, das den Glukosiden ähnelt, die in anderen Mitgliedern der Kohlfamilie zu finden sind. 
Der Vorteil der Knoblauchrauke ist, dass sie keine Körpergerüche und Ausdünstungen hinterlässt. Am kräftigsten würzen Samen und Wurzel der Knoblauchrauke. Beim Kochen verflüchtigt sich allerdings der pfeffrig-knoblauchartige Geschmack. 
Knoblauchrauke werden aus diesem Grund roh zubereitet und verzehrt. Die moderne Kräuterküche hat die Knoblauchrauke wiederentdeckt und mischt die feingehackten Blätter in Salatsoßen und Quark- oder Frischkäsemischungen. 

Darüber hinaus werden die geschmacksintensiven Blüten verwendet, um salzige Sorbets und Salate zu dekorieren. Die schwarzen Samen der Knoblauchrauke lassen sich ähnlich wie Pfefferkörner verwenden und haben einen sehr scharfen Geschmack. 

Empfehlenswert ist auch ein alkoholischer Auszug, am besten mit Wodka. Oder man stellt selber einen Ölauszug mit hochwertigem Bio Olivenöl her, den man dann als Gewürz zu Quark, Salaten, Suppen oder Saucen verwenden kann. Dazu Knoblauchrauke-Blätter ohne Tau / Wassertropfen lockern in ein Glas schichten und komplett mit Öl beschichten. Je mehr Kräuter desto intensiver wird das Öl. Luftdicht verschlossen an einem dunklen Ort für 1-4 Wochen ziehen lassen. Ab und zu leicht durchschütteln und allfälliges Kondenswasser oben mit sauberem Tuch abtrocknen. Das Glas immer wieder luftdicht verschliessen. Am Schluss absieben und das Öl zügig für neue Geschmackserlebnisse einsetzen. Wer es gerne scharf mag, kann die grünen Samen zusätzlich ins Öl geben.

Für Tees sollte man nur das frische Kraut verwenden. Beim Trocknen verliert es wie gesagt seine Wirkstoffe.

Rezepte

Spannende Rezepte mit der Knoblauchrauke finden Sie bei Wildkrautgarten:

Knoblauchrauke-Tomaten-Salat, Knoblauchrauken-Butter, Knoblauchrauken-Senf, grüne Eierkuchen und andere (Link oben).

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Knoblauchrauke in der Naturheilkunde 

Die Knoblauchrauke wurde früher zu Heilzwecken verwendet. Sie wirkt antiseptisch (reduziert z.B. eine Infektionen auf Wunden), leicht harntreibend und schleimlösend. Man sagt ihr darüber hinaus auch antiasthmatische Eigenschaften nach. Aus den Blättern kann man Breiumschläge zur Behandlung von Insektenstichen und Wurmerkrankungen machen oder auch direkt eine Wundauflage. Hilfreich sind auch frische Presssäfte und Smoothies oder Tees.

Beschwerden und Krankheiten, für die Knoblauchrauke

  • Asthma
  • Erkältungsbeschwerden, Bronchitis (löst Schleim)
  • Wundheilung, Insektenstiche (antiseptische Wirkung)
  • Rheuma
  • Gicht
  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums
  • Zahnfleischentzündung
  • Verdauungsbeschwerden

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Wann hilft Rucola?

  • Bei Heisshunger (Bitterstoffe)
  • regen die Verdauung an (Bitterstoffe)
  • Rucola wirkt antibakteriell
  • Stärkt das Herz
  • Senföle in Rucola und Knoblauchrauke fördern ein gesundes Zellwachstum
  • Rucola gilt als gute Quelle für Beta-Carotin und Folsäure


Extrawissen: Knoblauchrauke äusserlich anwenden

Knoblauchrauke-Blätter äusserlich Auflegen zur Anregung der Durchblutung bei Rheuma. 5 Gramm frische Blätter mit 100 ml kochendem Wasser aufgiessen und ein paar Stunden ziehen und abkühlen lassen. Dann Kompressen (z.B. dünnes Baumwolltuch) tränken, leicht auswinden und damit die betroffenen Stellen behandeln. 

Alternativ den frischen Pflanzensaft direkt via Kompresse applizieren und einwirken lassen.

Bei Wunden kann man die Knoblauchrauke-Blätter rollen oder quetschen bis Saft austritt und dann das Blatt auf die Wunde auflegen.

Nebenwirkungen

Es sind keine Nebenwirkungen / Gegenanzeigen bekannt.

Gärtnerische Verwendung

knoblauchrauke_garten_rauke_deposit_600x700.jpgFrüher wurde die Knoblauchrauke als Gewürzmittel in vielen Gärten gehalten. Auf stickstoffreichen Böden gedeiht sie wunderbar. Rasenschnitt oder Holzschnitzel bringen natürlich Stickstoff in den Boden.

Knoblauchrauken lieben halbschattige und schattige Standorte. Bevorzugt werden nährstoffreiche, durchlässige und humose Böden, die etwas Feuchtigkeit speichern können. Im Garten sind Heckenplätze oder ältere Bäume, die nur wenig Sonnenlicht durchlassen optimal. Will man das Kraut auf dem Balkon anbauen, so eignen sich Ost-, Nord und Nordwestlagen besonders. Mit der Zeit versamt die Knoblauchrauke genau wie der Ruccola von selber.

Für Topfkulturen eignen sich handelsübliche Blumenerden besser als Kräutererden, da diese in der Regel nur über wenig Nährstoffvorräte verfügen und häufig zu locker sind. Bei Topfkulturen sollte darauf geachtet werden, dass die Erde immer leicht feucht gehalten wird.

Die Aussaat kann zwischen März und April sowie Mitte bis Ende Oktober erfolgen, wobei die beste Zeit um den März herum ist. Die Samen sind Kaltkeimer und bevorzugen zu Beginn Frost. Sonnige Standorte sind bei der Aussaat strikt zu meiden! Bis die ersten Keimlinge erscheinen, kann es durchaus etwas dauern.
 

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